Metallbearbeitung

 Formen der Drehmeißel

 Unterscheidung der Drehmeißel nach der Schneidrichtung.

Die Lage der Hauptschneide zum Schaft be­stimmt die Schneidrichtung. Man unterscheidet die Ausführungen:

                                                                      

>   R (rechtsschneidend),

>   L (linksschneidend) und

>   N (neutral).

Beachten Sie die roten Pfeile!                                                                                                                           

 

 

 

 

 

 

 

 

Unterscheidung der Drehmeißel nach der Lage der Eingriffsstelle.

Nach der Lage der Eingriffsstelle unterscheidet man Außen- und Innendrehmeißel (siehe Bilder oben). Einstellwinkel sowie Form, Größe und Ausführungsart der Schneidplatte werden nach der her­zustellenden Werkstückform, der Vorschubrichtung, dem Spanquerschnitt und der Werkstoffart aus­gewählt. Bei der Bearbeitung von Rundungen und Schrägen ändert sich der Einstellwinkel mit der Vorschubrichtung. Bei der Arbeitsplanung und Programmierung ist besonders darauf zu achten, dass die Spanungsdicke h nicht zu klein wird, da bei dünnen Spänen der erforderliche Spanbruch nicht mehr gewährleistet ist und dadurch Störungen auftreten können.

 

gerader linker        gerader rechter

Schruppmeißel      Schruppmeißel

 

Unterscheidung nach der Lage der Haupt­schneide zum Werkstück - rechte und linke Drehmeißel

Man findet nach DIN die richtige Bezeich­nung für „links" bzw. „rechts", wenn man den Drehmeißel so hält, dass der Schneid­kopf auf den Beschauer gerichtet ist und die Schneide oben liegt. Zeigt die Haupt­schneide nach rechts, ist es ein rechter, zeigt sie nach links, so ist es ein linker Dreh­meißel. Ein rechter Drehmeißel arbeitet von rechts nach links, ein linker von links nach rechts.

 

gerade    gebogen    abgesetzt    gekröpft

 Unterscheidung nach der Lage des Schneidkopfes zum Schaft gerade, gebo­gene, abgesetzte und gekröpfte Drehmei­ßel

 


 Winkel an der Meißelschneide

Am Drehmeißel unterscheidet man folgende Winkel (hier rot gekennzeichnet): den Freiwinkel (alpha), den Keilwinkel beta, den Spanwinkel gamma, den Neigungswinkel lambda und den Ecken­winkel (Schneidenwinkel) epsilon. Die Größe dieser Winkel ist für die Spanleistung, die Standzeit und für die Oberflächengüte von ausschlaggebender Bedeutung. Die Winkel sind genau einzuhalten (Tabellenbuch benutzen!).

Außer den genannten Winkeln sind für das Drehen die folgenden Winkel von Wichtigkeit: Der Einstellwinkel kappa, den man zwischen 45° und 50° wählt, um einen günstigen Spanungs­querschnitt zu erhalten.

Der Neigungswinkel lambda, welcher bei Schruppdrehmeißeln 3° bis 5° beträgt, begünstigt den Spanfluss, weil durch ihn ein ziehender Schnitt entsteht. Der Span schält sich dadurch leichter ab. Ferner wird bei unterbrochenem Schnitt (z. B. bei Wellen mit Nuten) durch einen negativen Nei­gungswinkel die Schneidenspitze entlastet, da zuerst die Schneide und dann erst die Spitze zum Schneiden kommt.

 

 

Einspannen der Drehmeißel

Infolge der auftretenden Kräfte am Drehmeißel muss dieser kurz und fest eingespannt werden. Bei langem Hebelarm biegt sich der Drehmeißel durch und federt wieder zurück. Die Schneide dringt ungleichmäßig in das Werkstück ein und erzeugt eine wellige Oberfläche. Die Höhenlage des Drehmeißels wird durch Unterlegen von ebenen Blechen oder durch Spann­treppen erreicht. Die Kontrolle der Höhenlage auf Mitte des Werkstückes erfolgt nach einer Einstell­ehre oder behelfsmäßig nach der Zentrierspitze.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Quelle: Fachliteratur